Vor vielen Jahren (also genauer gesagt, im Herbst vor meiner Schwangerschaft; damals haben wir uns zum Schritt der künstlichen Befruchtung entschlossen) waren der Hausbär und ich einige Tage in Opatija und haben uns dabei einen Großteil der Halbinsel Istrien angesehen.
Da entdeckten wir auch Rovinj und haben uns sofort in dieses kleine, mittelaterliche Städtchen mit seinen engen Gassen, den glatten, steinigen Wegen und seine Menschen mit ihrer unglaublichen Kreativität verliebt. Es war klar, dort fahren wir mal hin, um Urlaub zu machen.
Heuer war es endlich so weit und heuer mussten wir auch erstmals in der Hauptsaison auf Urlaub fahren. Ich sag´s euch, ein bisserl Bammel hatte ich schon, dass man am Strand - ähnlich wie an vielen Adriastränden Italiens - Liegestuhl an Liegestuhl pickt und es einfach überall vor Touristen wimmelt.
Na, weit gefehlt, kann ich da nur sagen.
Die steilen Felsenküsten Kroatiens sind von Pinienwäldern eingefasst, sodass man den ganzen Tag im Schatten liegen kann (und wir sind reine Schattenlieger) und jeder hat genügend Platz, um sich auszubreiten.
Wie ihr auf den Bildern seht, waren wir oft auch im Wasser alleine. Das Wasser ist glasklar und man sieht so viele Fische, Seegurken und Seesterne. Es geht auch nicht gleich ganz tief los, sondern man hat schon einige Zeit Boden unter den Füßen.
"Mama! Ich hab einen Schatz gefunden! Einen echten Schatz!!" Die Krabbenschere hat einen Ehrenplatz im Kinderzimmer bekommen :-)
Abends spazierten wir in die Altstadt, sie war etwa 15 Gehminuten von unserem Quartier entfernt. Rovinj gibt so viel her, man entdeckt immer wieder ein neues Gasserl, eine kleine Ecke, einen Stiegenabgang zum Meer und wir haben bei unseren Erkundungstouren noch bei weitem nicht alles entdeckt.
Immer wieder findet man eine neue kleine Werkstatt, in der jemand sitzt und Holzmagnete, Holzbilder, Keramiken oder sonst was herstellt.
Am Weg hinauf zur Kirche hat sich uns dieser Anblick geboten!
An unserem letzten Abend ließ ich mich von den Männer zu einer Schiffsfahrt überreden - Delphine beobachten. Was für ein Blödsinn!! Die Leute, die da Delphine in freier Wildbahn beobachten können, kann man wahrscheinlich auf einer Hand abzählen.
Frau Schwarzseherin wurde unweigerlich eines besseren belehrt. Mir sind gleich mal die Tränen eingeschossen, als ich die ersten Tiere gesehen habe. Meine Befürchtung, dass sie durch die Boote, die da jeden Tag hinaus fahren gestört oder verängstigt sein könnten, hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil, sie schwimmen und springen um die im Wasser stehenden Boote herum, tauchen immer wieder bei einem anderen auf und machen sich überhaupt keinen Stress, das Weite zu suchen.
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Wisst ihr, Delphine sind so wunderbare Wesen! Ich habe sie schon mal in Mexiko gesehen, in einer Meereslagune eines riesigen Naturschutzgebietes. Dort durfte ich sogar mit ihnen schwimmen. Das war ein so einmaliges und tolles Erlebnis und ich habe es dort nur gemacht, weil ich wusste, dass es den Tieren gut geht. Sie sind nicht in einem Betonbecken wie in Amerika eingesperrt und müssen keine Kunststücke machen. Sie sind in einer Meereslagune mit Mangrovenwald, Nachwuchs wird mit anderen Naturschutzgebieten "ausgetauscht", um Inzucht zu vermeiden, Jungtiere werden ausgewildert, um den Bestand zu stabilisieren. Dennoch waren es Delphine in Gefangenschaft, diese in Kroatien waren freie, wilde Tiere. Und es war ihr Zugeständnis an uns, sich beobachten und fotografieren zu lassen.
Das war unglaublich!
Nach etwa einer halben Stunde sind sie weiter gezogen...
Rovinj werden wir bestimmt wieder besuchen....