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Channel: Kurz und gut - unsere Familiennotizen
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Pfingsten in der grünen Mark #2

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Am Pfingstmontag ging es rauf auf die Tauplitz, auf etwa 1600 m. Eigentlich wollten wir mit dem Sessellift rauf fahren (ihr wisst schon: immer eine Attraktion für den Schnecki bereit halten :-)), doch da haben uns die Liftbetriebe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bahn war wegen Wartungsarbeiten geschlossen.

So fuhren wir mit dem Auto über die Mautstraße auf die Alm, Yippie! Kurvige Bergstraßen sind für mich das reinste Brechmittel.

Für diesen Tag hatten wir uns die 6-Seen-Wanderung vorgenommen. Die Tour ist lang und man sollte sowohl eine gewisse Trittfestigkeit, als auch eine gewisse Gehfreudigkeit (das ist vor allem bei mitwandernden Kindern wichtig) an den Tag legen.
Beim Schnecki trifft zum Glück beides zu (und ich hoffe so sehr, dass er noch lange Freude daran hat, mit uns zwei Alten unterwegs zu sein), und dennoch war diese 13 km lange, mit 5-6 Stunden Gehzeit veranschlagte Wanderung doch wieder ein ganz neues Kapitel für uns alle.

Der Weg zum ersten See, dem Krallersee, einem dunklen Moorsee beginnt gleich wunderschön. Überall blühen schon bunte Almblumen und Kräuter


und die Bergmassive rundherum sind schon recht beeindruckend.



Gleich zu Beginn der Tour haben wir uns zum ersten Mal vergeigelt *lach*, das ist inzwischen wohl schon sowas wie unser Markenzeichen ;-)

Irgendwie war es uns gelungen, auf der falschen Seite des Sees gelandet zu sein...


und so bahnten wir uns nach einer kurzen Lagebesprechung...


unseren Weg durch Sumpfwiesen auf den rechten Pfad zurück.


Der Schnecki und ich tragen knöchelhohe Bergler (vulgo Wanderschuhe), der Hausbär meinte, für unsere (larifari) Familienwanderungen brauche er nicht die "echten" Wanderbock, seine halbschuh-hohen Outdoor Schucherl würden allemal reichen. Das taten sie auch... bis er zum ersten Mal knöcheltief im Wasser stand *lach*. Nicht zum letzten Mal an diesem Tag.


Und dann gab´s zum Drüberstreuen noch einen Schneeball in G´nack


Der Schnecki denkt sich fürs Wandern immer Spiele aus, die meist nach dem gleichen Schema funktionieren. Alphabeth im Kopf aufsagen, einer sagt stop und dann werden mit diesem Buchstaben Begriffe in der von ihm vorgegebenen Kathegorie genannt. Er liebt dieses Spiel, und auch wenn wir immer wieder unterbrochen werden, weil´s so viel zu schauen und zu entdecken gibt, vergisst er nie auf die Fortsetzung


.Weiter ging es in Richtung Großsee und dem dahinter liegenden Märchensee


Der Weg dorthin ist einer, wie ich ihn furchtbar gern mag. Berglauf, berglab über Wurzeln, Schotter und Steine, aber eben immer noch ein Weg.


Unbekannte Quellen wollen erforscht und Hochgebirgswasser will verkostet werden


und man lässt sich vom Wind kühlen.


Und dann haben wir auch schon den Großsee und den dahinter liegenden winzigen Märchensee erreicht.



Vorbei an Schneemauern


und an mächtigen Bergmassiven



geht´s zum kleinen Tauplitzsee, ebenfalls ein Moorsee.


Ab jetzt wird die Wanderung etwas rescher, es geht ziemlich weit hinauf in den Fels



aber dafür hat man einen traumhaften Blick auf den nächsten See, den Steirersee mit seiner tiefgrünen Farbe



Die Strecke zwischen Steirer- und Schwarzensee ist die anstrengendste der Tour, aber es ist halt schon verdammt schön dort.
Der Schwarzensee ist der letzte der sechs Gebirgsseen.



Auf dem Rückweg konnten wir den Steirersee nochmal hautnah erleben, denn zurück ging es teilweise am Seeufer entlang.



Und dann hatte uns doch tatsächlich irgendjemand den Weg "eing´rollt", der war auf einmal weg, ehrlich. Denn dort, wo wir gegangen sind, war ganz bestimmt nicht die vorgesehene Route und des Hausbärens gerade erst getrocknete Schuhe samt Socken wurden neuerlich ordentlich eingeweicht...


... denn wir fanden uns auf einmal mitten in einem Schmelzwasserbach


Ich tendiere in solchen Fällen zu leichten Panikanfällen. Innerlich wohlgemerkt, ich will mir ja vor
dem Kinde nichts anmerken lassen. Aber eigentlich seh ich uns vor meinem geistigen Auge schon unter den Latschen übernachten, bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.

Aber klar: gut is g´angen, nix is g´scheh´n und Teil einer solchen Landschaft sein zu dürfen, entschädigt schon für ein paar mittelgradige Schweißausbrüche


Der Weg fand sich irgendwie wieder und auf einmal waren wir wieder am Tauplitzsee angelangt und machten unsere wohlverdiente Einkehr in der Grazerhütte

Der Schnecki orderte - na? - genau, eine Fritattensuppe, der Hausbär ein belegtes Brot und mir machte der Wirt mit dem Kaspressknödel auf Sauerkraut einen wässrigen Mund.


Nun sei gesagt, dass das Kind sich bisher standhaft weigerte, einem Kaspressknödel auch nur den Hauch einer Chance zu geben. Der würde also mir allein gehören. Weit gefehlt, denn das Kind schielte, nachdem es seine Suppe in Windeseile weggeschlürft hatte, zuerst auf mein Sauerkraut und dann aufgrund unbändigen Hungers auch auf meinen Kaspressknödel.

Ende der Geschichte: nach zwei Bissen meines Kaspressknödels hatte ihn sich das Kind einverleibt, mitsamt dem Sauerkraut :-)



Das sind wir bei unserer Einkehr auf der Hütte: Schönheitspreis gewinnen wir keinen, aber einen Glücklichkeitspreis.


Nach insgesamt 5 1/2 Stunden reiner Gehzeit (ein bissl mehr als 6 Stunden mit unserer Rast auf der Hütte) kamen wir am Parkplatz an und dort gab´s für mich, die ja selbstlos ihren Kaspressknödel an das Kind abgegeben hatte, ein Häferl Buttermilch - lucky me :-)


Ja und danach hat uns erst das Abendessen wieder dazu bewegen können, aus diesem Whirlpool raus zu steigen :-)


Hier geht's zu Teil #1 unseres Steiermark Urlaubes

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